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Die Jungstörche

Storchenküken im Nest. Ein Instinktverhalten lässt sie sich in der Regel "totstellen" - als Schutz gegen Greifvögel.
Storchenküken im Nest. Ein Instinktverhalten lässt sie sich in der Regel "totstellen" - als Schutz gegen Greifvögel.

Hat sich ein Storchenpaar gefunden und sich in seinem Nest eingerichtet, geht es auch schon mit dem Legen der Eier los. Ein Gelege besteht im Schnitt aus drei bis fünf Eiern, die im Abstand von zwei, drei Tagen gelegt werden. Schon mit dem ersten Ei beginnt das Brüten. Die Brutdauer beträgt etwa 33 Tage. Dabei wechseln sich die Altstörche ab, um dem Partner die Nahrungssuche zu ermöglichen. In regelmäßigen Abständen steht der brütende Storch immer wieder mal auf, um die Eier zu belüften.

Das bevorstehende Schlüpfen des Nachwuchses kann man recht gut daran erkennen, dass die Elterntiere aufgrund der Piepgeräusche aus dem Ei  sichtlich nervös werden. Das Schlüpfen selbst kann sich bis zu einem Tag lang hinziehen. Mittels eines "Eizahns", einem höckerartigen Auswuchs am Schnabel, mühen sich die Kleinen aus dem Ei. Störche kommen nackt zur Welt und müssen unbedingt warmgehalten werden, um ein Auskühlen und damit dem Tod zu entgehen.

Beide Elternstörche tragen das Futter im Kropf zum Horst. Dort picken die Jungvögel gegen die roten Schnäbel der Eltern, bis diese das Futter wieder auswürgen. Ist ein Jungtier zu schwach für diese Instinktreaktion, wird es oft von den Elterntieren als nicht überlebensfähig aussortiert.

In der Anfangsphase der Aufzucht werden die Jungvögel alle zwei bis drei Stunden gefüttert und bringen es dabei auf eine enorme Speisemenge: Rund die Hälfte ihres Körpergewichts nehmen die kleinen, bei der Geburt mal gerade 80 Gramm leichten Vögel zu sich. Da können bei voranschreitender Entwicklung auch mal bis zu 1,6 Kilogramm Futter pro Tag zusammenkommen. Entsprechend rasant wachsen sie heran. Nach etwa sieben Wochen haben sie annähernd die Größe ihrer Eltern erreicht. Etwa zwei Wochen später werden die ersten Flugversuche unternommen.

Optisch unterscheiden sich die Jungvögel zu dieser Zeit noch von ihren Eltern: Der Schnabel hat noch nicht die rote Farbe wie bei den Alttieren, sondern ist grau.