Natur >> Störche In Wahrenberg

Das Storchendorf

Wahrenberg ist Sachsen-Anhalts storchenreichstes Dorf - und nach Rühstedt (Prignitz) die Ortschaft mit dem zweithöchsten Storchenaufkommen bundesweit. Mehr als 20 Horste befinden sich im direkten Ortsgebiet. Zahlreiche weitere „Junggesellen“ halten sich in der weitläufigen Landschaft der Elbeniederung auf.

Erste Aufzeichnungen über den Bestand an Störchen gehen bis ins Jahr 1910 zurück. Im Schnitt waren in den vergangenen Jahren bis zu 18 Horste belegt, von denen bis zu 16 auch Nachwuchs verzeichneten. So kommt es, dass im Hochsommer etwa ein Storch auf vier Einwohner zu zählen ist.


Leben mit dem Storch

Die Störche sind den Wahrenbergern liebgewonnene "Mitbewohner" - und für die wird einiges getan. So sind rund um Wahrenberg 2004 einige Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt worden, um das Nahrungsangebot für die Störche zu verbessern. Unter anderem wurden verlandete Gewässer und mit Büschen zugewachsene Feuchtwiesen wieder hergestellt.

Der Weißstorch

Weißstörche sind allein schon aufgrund ihrer Größe imposante Tiere: ausgewachsen zwischen 80 bis 100 Zentimeter lang, kann ihre Flügelspannweite  bis zu 220 Zentimeter betragen. Dabei kommen adulte, also erwachsene Störche, auf ein Gewicht von bis zu 4,5 Kilogramm. Durch ihr bis auf die schwarzen Schwungfedern weißes Federkleid sind sie schon aus großer Entfernung recht gut auszumachen. Schnabel und Beine sind rötlich.

Die Jungstörche

Hat sich ein Storchenpaar gefunden und sich in seinem Nest eingerichtet, geht es auch schon mit dem Legen der Eier los. Ein Gelege besteht im Schnitt aus drei bis fünf Eiern, die im Abstand von zwei, drei Tagen gelegt werden. Schon mit dem ersten Ei beginnt das Brüten. Die Brutdauer beträgt etwa 33 Tage. Dabei wechseln sich die Altstörche ab, um dem Partner die Nahrungssuche zu ermöglichen. In regelmäßigen Abständen steht der brütende Storch immer wieder mal auf, um die Eier zu belüften.

Zugverhalten und -gefahren

Weißstörche brechen zwischen August und September in ihre Winterquartiere auf. Dabei bilden die Jungstörche die Vorhut. Ihre Eltern verweilen noch bis zu zwei Wochen am Nest, bevor sie sich auf ihren langen und gefahrvollen Zug begeben. Dabei gibt es zwei Haupt-Zugrouten: Die Westzieher, die über Gibraltar nach Westafrika ziehen oder gleich auf der spanischen Halbinsel überwintern, sowie die Ostzieher, die über die Türkei und das Nildelta östlich um das Mittelmeer nach Afrika reisen - mitunter sogar bis nach Südafrika.